Meppen

In den letzten Monaten haben sich vor allem unsere Teilnehmenden (TN) des Zentrums für Jugendberufshilfe (ZfJ) intensiv mit dem Thema „Nationalsozialismus“ befasst. Bei etwa der Hälfte
der TN handelt es sich um TN unserer nachholenden Schulabschlüsse. Es sind Erwachsene, die den Haupt- oder Realschulabschluss während der Schulpflicht aus unterschiedlichen Gründen nicht erreicht haben sowie Zugewanderte aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen mit unterschiedlichem Geschichtsverständnis, die in einer Vielzahl an Sprachkursen Deutsch erlernen.

Dabei liegt im vorliegenden Projekt ein besonderes Augenmerk auf der Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte. Hierzu widmen wir uns den Schicksalen von polnischen Frauen, die als Kriegsgefangene in Oberlangen, einem der 15 Gefangenenlagern im Emsland, von Ende 1944 bis April 1945 inhaftiert waren. Um sich dem Thema mit einem ganzheitlichen Blick und inklusiven Zugang zu nähern und die anschließende Gruppenarbeitsphase mit grundlegenden Kenntnissen zu stützen, wurden die TN des ZfJs zunächst in die Thematik des Zweiten
Weltkriegs und des Nationalsozialismus eingeführt. Ein besonderer Fokus lag darauf, einen möglichst niedrigschwelligen Zugang für alle zu schaffen – egal ob die Teilnehmenden bereits
Berührungspunkte mit dem Thema hatten oder nicht. Von großer Wichtigkeit war es, während dieser Phase ebenso Berührungsängste mit dem Themengebiet abzubauen und zum Teil auch über Vorurteile etc. aufzuklären. Anschließend ging es an die Erarbeitung von Fachwissen.

Eingesetzt werden diverse Unterrichtsmaterialien wie eigens zum Thema erarbeiteten Materialien. Auch mit einer Vielfalt an Methoden wird gearbeitet. Da es sich, wie im Titel des Projektes deutlich wird, auch um ein Projekt mit einer digitalen Dimension handelt, wird verstärkt auch das Arbeiten mit diversen digitalen Materialien zum Themenbereich Nationalsozialismus, z.B. durch interaktive Quizze und Videos, mithilfe des vorhandenen Smartboards eingebracht.
Um die Arbeit an den Biografien voranzutreiben, wurde der Kontakt zur Gedenkstätte Esterwegen aufgenommen und weitere Recherchen im Rahmen des Projektes angefragt. Hier
wurde uns seitens der Verantwortlichen zugesichert, uns bis März ausgewählte Biografien zur Verfügung stellen zu können, die die TN im nächsten Schritt bearbeiten können. Die Biografien
sollen anhand verschiedener Kriterien ausgewählt werden und beabsichtigt unterschiedlich sein, z. B. Alter, schulische Bildung, Position in der Heimatarmee, Funktionen bzw. Tätigkeiten im
Emslandlager. Durch die Auswahl an diversen Biografien soll möglichst umfangreich das Leben der Frauen während dieser Zeit abgebildet werden.

Zum Post auf Instagram