Aktuelles aus der Initiative
In den letzten Monaten hat sich das Zentrum für Jugendberufshilfe (ZfJ) intensiv mit dem Nationalsozialismus beschäftigt, wobei ein besonderes Augenmerk auf die nachholenden Schulabschlüsse gelegt wurde. Die Teilnehmenden, darunter Erwachsene, die aus verschiedensten Gründen ihren Haupt- oder Realschulabschluss nicht erreicht haben, sowie erwachsene Zugewanderte aus diversen Ländern, brachten ein breites Spektrum an Geschichtsverständnissen mit. Die inhaltliche Erarbeitung zielte darauf ab, nicht nur sprachliche Kompetenzen, sondern auch ein tieferes Verständnis für die lokale Geschichte und insbesondere für die Schicksale polnischer Kriegsgefangener in Oberlangen zu fördern. Durch die einfühlsame Einführung in die Thematik durch Frau Ivonne Kaalmink wurden die Teilnehmenden behutsam an den Komplex des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus herangeführt. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, einen zugänglichen Rahmen für alle Teilnehmenden zu schaffen und etwaige Berührungsängste mit dem Thema zu überwinden. Die darauf folgende Vertiefung in spezifischere Themen wie den Aufstieg der NSDAP, den Führerkult und den Völkermord ermöglichte es, ein fundiertes Fachwissen aufzubauen. Die Initiative strebte danach, die Biografien einzelner inhaftierter Frauen in Kleingruppen aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine erste Exkursion zur Gedenkstätte Esterwegen am 22. März bot eine praktische Auseinandersetzung mit der Geschichte und den individuellen Schicksalen. Ein weiterer Besuch ist für den 24. Mai geplant. Die Teilnehmenden wurden vor Ort sowohl in den geschichtlichen Kontext eingeführt als auch mit der Biografie einer polnischen Gefangenen vertraut gemacht, was einen tiefen Eindruck hinterließ. Zur Verbreitung und Sensibilisierung für das Thema wurden die Aktivitäten auch über soziale Medien geteilt, mit einem ersten Beitrag, der Ende Januar 2024 veröffentlicht wurde und auf das Engagement des Projekts aufmerksam machte. Aktuell befindet sich das ZfJ in der Planungsphase für ein Treffen mit der lokalen Bevölkerung, wobei ein Bürgerdialog im Rahmen der bevorstehenden Stolpersteinverlegungen in Meppen angedacht ist. Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, das Thema Erinnerungskultur in den sozialen Netzwerken zu stärken und einen Dialog innerhalb der Gemeinschaft zu fördern.