Aktuelles aus der Initiative
In den vergangenen Monaten hat sich die Initiative Lauchheim intensiv der Erforschung und Vermittlung der Stadtgeschichte während des Dritten Reichs gewidmet. Durch Bildungsveranstaltungen, Archivbesuche und Kooperationen hat die Initiative bedeutende Fortschritte in ihrem Bestreben erzielt, Licht in die dunklen Kapitel der Vergangenheit zu bringen und deren Erinnerung zu bewahren. Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit war die Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern in den Forschungsprozess. Diese setzten sich umfassend mit den Schicksalen in Schwäbisch Gmünd auseinander, basierend auf einer neueren Buchveröffentlichung. Die Beschäftigung mit der Frakturschrift erlaubte es ihnen, originale Dokumente aus jener Zeit besser zu verstehen. Weiterhin wurden die Ideologie und die Realität im Dritten Reich sowie der Widerstand gegen dieses Regime, speziell die Rolle von Georg Elser, thematisiert. Ein Highlight stellte der Besuch der Schüler im Stadtarchiv Lauchheim dar, wo sie direkten Einblick in alte Dokumente erhielten. Obgleich eine Anfrage im Pfarrarchiv Lauchheim nach Akten zum städtischen Krankenhaus keine Ergebnisse lieferte, war diese Einführung in die historische Forschungsarbeit für alle Beteiligten sehr aufschlussreich. Es konnten Patientenbücher aus den 30er und 40er Jahren aus dem Stadtarchiv entgegengenommen werden, unter anderem ein besonders wertvolles Buch mit Einträgen über „Ausländische Patienten“, das derzeit detailliert analysiert wird. Die Entdeckung eines klösterlichen Archivs mit umfassenden Dokumenten zum Lauchheimer Krankenhaus markiert einen weiteren bedeutenden Fund, der eine nähere Untersuchung erfordert. Die persönlichen Geschichten, die ans Licht gebracht wurden, sind besonders bewegend. Drei deutsche Zeitzeugen aus Lauchheim wurden identifiziert; Besuche und Interviews durch Schüler sind in Planung. Zudem ist die Geschichte einer Zeitzeugin, die als Tochter einer polnischen Zwangsarbeiterin in den 40er Jahren in Lauchheim-Hülen zur Welt kam, von großer Bedeutung. Ihr Lebensweg und der ihrer Familie werden weiter erforscht. Die Initiative hat ihre Erkenntnisse und Aktivitäten auch online veröffentlicht, zugänglich unter Forschungsgruppe Grafschaft Glatz und Deutschorden-Schule, um einen umfassenden Einblick in ihre bisherigen Arbeiten zu bieten.