Aus Warschau ins Emsland – 1.700 Soldatinnen der Armia Krajowa als Kriegsgefangene im Emslandlager Oberlangen

Eine Initiative von

Volkshochschule Meppen

Meppen

Im Emsland gab es während der NS-Zeit 15 Gefangenenlager, die Emslandlager. In einem davon, in Oberlangen, waren von Ende 1944 bis April 1945 etwa 1.700 polnische Frauen als Kriegsgefangene interniert. Sie waren Soldatinnen der Armia Krajowa, der polnischen Heimatarmee, als Melderinnen, Sanitäterinnen und Partisaninnen tätig. Etwa 3.000 Frauen wurden nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes von den deutschen Besatzern inhaftiert. Wir möchten die Schicksale von exemplarisch mindestens vier inhaftierten Frauen in den Fokus rücken. Anhand des biografischen Zugangs skizzieren die Lerngruppen den Lebensweg der Frauen und gehen dem Alltag im Lager nach.

Die Volkshochschule Meppen widmet sich der Aufarbeitung regionaler Geschichte und bietet Menschen aller Altersgruppen die Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Besonders Personen mit geringeren Bildungschancen sollen ermutigt werden, die Geschichte der Emslandlager zu reflektieren und Bezüge zur Gegenwart herzustellen. Dabei setzt die VHS Meppen auf einen lebendigen Zugang, der das Verständnis für die NS-Zeit fördert.

In den vergangenen Monaten setzten die Projektverantwortlichen der Initiative ihren Fokus darauf, die Teilnehmenden des Zentrums für Jugendberufshilfe (ZfJ) zunächst in die Themen des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus einzuführen. Dies dient zum Lösen von Berührungsängsten und zur Vorbereitung, bevor sie sich der Regionalgeschichte und dem Thema des Projekts widmen: den Schicksalen von polnischen Frauen, die als Kriegsgefangene in Oberlangen, einem der 15 Gefangenenlagern im Emsland, von Ende 1944 bis April 1945 inhaftiert waren. Kürzlich besuchte die Initiative mit den Projektteilnehmenden die Gedenkstätte Esterwegen und wurde in den geschichtlichen Kontext als auch in das ehemalige Lager eingeführt. In einer Gruppenarbeitsphase in der Ausstellungsfläche erarbeiteten sie mehr über die Biographie einer polnischen Gefangenen des Lagers Oberlangen.

Im Fokus steht das Emslandlager in Oberlangen, in dem zwischen 1944 und 1945 etwa 1.700 polnische Frauen als Kriegsgefangene interniert waren. Diese Frauen, Soldatinnen der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa), dienten als Melderinnen, Sanitäterinnen und Partisaninnen. Anhand exemplarischer Biografien von vier dieser Frauen wird ihr Alltag und ihr Überlebenskampf im Lager dargestellt und im Unterricht von Lerngruppen nachgezeichnet.

Das Projekt entwickelt dazu ansprechende Materialien, die mit einem biografischen Ansatz arbeiten und dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Zusätzlich setzt die VHS auf methodische Hilfestellungen für Lehrkräfte, um die Inhalte angemessen vermitteln zu können und für die Sensibilisierung der Lernenden zu sorgen.

Dieses Projekt ist Teil einer umfassenderen Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur und zielt darauf ab, europäische Werte, bürgerschaftliches Engagement und digitale Kompetenzen zu stärken. Das Bildungsangebot ist niederschwellig und gut zugänglich gestaltet, sodass auch die Gedenkstätte Esterwegen ihre Besucher:innen über digitale Zugänge auf Smartphones an diesem Wissen teilhaben lassen kann.

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