Biografien: Baltikum
Die Personalkarten dieser Männer, die als einfache Soldaten dienten – ein Arbeiter, ein Schüler, ein Lehrer und ein Bauer – dokumentieren nüchtern ihre Stationen durch das System der Kriegsgefangenenlager: Impfungen, Arbeitseinsätze, Lazarettaufenthalte. Alle vier starben im Frühjahr 1944 im Emsland, vermutlich wurden sie auf der Kriegsgräberstätte Dalum beigesetzt. Ihre Geschichten stehen beispielhaft für das Schicksal hunderttausender sowjetischer Kriegsgefangener, die die deutsche Gefangenschaft nicht überlebten.
Bereich Wissenschaft
Aleksandr Wassiljewitsch Terjechin
Iwan Lytschakow
Petr Daniilowitsch Mironow
Timofej Iwanowitsch Jazenko
Wasili Dmitrijewitsch Jeschkin
Bereich Pädagogik
Aleksandr Wassiljewitsch Terjechin
Iwan Lytschakow
Petr Daniilowitsch Mironow
Timofej Iwanowitsch Jazenko
Wasili Dmitrijewitsch Jeschkin
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Biografien: Polen
Die Biografien verdeutlichen dabei nicht nur die Schrecken der deutschen Besatzung und des Krieges, sondern auch den unbeugsamen Widerstandsgeist dieser Generation junger Polen. Sie zeigen, wie unterschiedlich ihre Lebenswege nach der Befreiung verliefen – einige kehrten in ihre Heimat zurück, andere bauten sich ein neues Leben in Großbritannien, den USA oder Südamerika auf. Besonders bemerkenswert ist die Verbindung ihrer Schicksale durch das Kriegsgefangenenlager Oberlangen im Emsland, wo viele von ihnen inhaftiert waren, bis sie am 12. April 1945 von der polnischen 1. Panzerdivision befreit wurden.
Bereich Wissenschaft
Aleksandra Sekowska
Henryk Katny
Wanda Broszkowska
Zofia Ruzga
Zosia Bronikowska
Bereich Pädagogik
Aleksandra Sekowska
Henryk Katny
Wanda Broszkowska
Zofia Ruzga
Zosia Bronikowska
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Suche nach Gerechtigkeit – Eine Rekonstruktion
Zwangsarbeit im Nationalsozialismus war ein Verbrechen, das inmitten der Gesellschaft stattfand – vor aller Augen und unter Beteiligung ungezählter Deutscher. Etwa 13,5 Millionen Menschen leisteten während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeit auf dem Gebiet des „Großdeutschen Reichs“ als zivile Zwangsarbeitende, als Kriegs-gefangene, als Lagerhäftlinge. Sie mussten die deutschen Männer, die zum Militär eingezogen waren, ersetzen und für den Feind arbeiten, der ihre Länder angegriffen hatte. Ihre Arbeit verbesserte die Lebensbedingungen an der deutschen „Heimatfront“ und wirkte der Kriegsmüdigkeit der deutschen Bevölkerung entgegen. Ohne die ausländischen Zwangsarbeiter*innen wäre die deutsche Wirtschaft zusammen-gebrochen und hätte der Krieg nicht fortgesetzt werden können.
„Suche nach Gerechtigkeit – Eine Rekonstruktion. NS-Zwangsarbeit vor Gericht: Wie sich Täter aus Südniedersachsen in Polen verantworten mussten.“ führt uns in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte: die juristische Aufarbeitung der NS-Zwangsarbeit in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Am Beispiel eines bemerkenswerten Gerichtsfalls aus der Sollinger Hütte in Uslar wird detailliert nachgezeichnet, wie sich zwei Deutsche – ein Betriebsleiter und ein Vorarbeiter – 1948 vor einem polnischen Gericht für ihre Taten gegenüber Zwangsarbeitern verantworten mussten.
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Die Wahrheit des Krieges
Das Material ist thematisch in verschiedene Kapitel gegliedert, die unterschiedliche Aspekte des Kriegserlebens behandeln – vom Beginn des Krieges über Vertreibungen, Zwangsarbeit und ethnische Konflikte bis hin zur Nachkriegszeit. Zu jedem Themenabschnitt gibt es authentische Zeitzeugenberichte sowie didaktische Fragen für die Schüler. Die Berichte stammen aus der Publikation „Śladami polskich dzieci wojny“ von Augustyn Wiernicki sowie dem Archiv für Menschliche Schicksale des Vereins „My Life – erzählte Zeitgeschichte e.V.“ und sollen Schülern einen persönlichen, emotionalen Zugang zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Polen ermöglichen.
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Fünf Kriegsschicksale
Die Interviews dokumentieren sehr persönliche und bewegende Schicksale von Menschen, die durch Krieg, Deportation und Vertreibung geprägt wurden. Die Zeitzeugen berichten von ihren traumatischen Erlebnissen während der deutschen Besatzung und der sowjetischen Deportationen nach Sibirien, vom Hunger und den schwierigen Lebensbedingungen in den Lagern, aber auch von Momenten der Menschlichkeit und Solidarität. Die Berichte gewähren einen tiefen Einblick in die Auswirkungen des Krieges auf individuelle Lebensgeschichten und die langfristigen Folgen für die betroffenen Familien.
Die Berichte geben dabei nicht nur Einblick in das persönliche Leid der Betroffenen, sondern dokumentieren auch die gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen jener Zeit: die sowjetische Besatzung Ostpolens, das System der Zwangsarbeit und die schwierige Rückkehr in ein verändertes Nachkriegspolen. Trotz der schweren Thematik zeugen die Erzählungen auch von erstaunlicher Widerstandskraft und dem unbedingten Willen zum Überleben – besonders beeindruckend ist dabei die Solidarität unter den Deportierten und die Fürsorge für die Schwächsten.
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Ich stelle mir gerne vor …
Ewa Maria Slaska und Anna Krenz beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Geschichte polnischer Frauen im Zweiten Weltkrieg. Sie haben bereits viele Projekte zu diesem Thema umgesetzt – von Diskussionen über Ausstellungen bis hin zu Publikationen und Filmen. Das Thema der polnischen Frauen während des NS-Regimes wird in der offiziellen Geschichtsberichterstattung und in der schulischen Bildung in Berlin nur unzureichend thematisiert.
Im Jahr 2024 luden sie den Schulverein Oświata in Berlin e.V. zum Projekt „Ich stelle mir gerne vor“ ein und erstellten gemeinsam mit der Lehrerin Magdalena Lepianka-Nowak das Konzept eines Modellunterrichts zum Thema Zweiter Weltkrieg. In diesen Schulstunden werden nicht die Fakten und die Chronologie des Krieges besprochen, sondern der Unterricht konzentriert sich auf einen kreativen Ansatz beim Geschichtenerzählen und die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler.
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